Historischer Erfolg am Hockenheimring

Kaum eine Formula Student Saison war ein solches Auf und Ab wie in diesem Jahr. Wir sind mit unserem selbstentwickelten Formula Student-Rennwagen wieder auf den bekanntesten Rennstrecken Europas angetreten, um uns mit Teams anderer Universitäten aus der ganzen Welt zu messen.

Nachdem unser Fahrzeug innerhalb von sieben Monaten entwickelt, konstruiert und gefertigt wurde, haben wir es im Mai 2023 auf dem Rollout präsentiert. In der Aula der RWTH konnten wir unseren Partnern, Unterstützern, Freunden und Familien stolz den vollelektrischen „eax02“ – unsere Hannah - vorstellen. Der Nachfolger des „eax01“ ist unser zweites Auto, das sowohl mit einem Fahrer als auch vollständig autonom fahren kann.

Im Gegensatz zur letzten Saison, hatten wir dieses Jahr einen entscheidenden Vorteil – deutlich mehr Zeit zwischen Fertigstellung des Autos und den Events. Von Mai bis Juli konnten wir Hannah ausgiebig testen, um unsere neuen mechanischen und elektrischen Systeme einzufahren und gut vorbereitet in die Eventsaison zu starten. Denn dieses Jahr standen drei Events auf dem Programm – die Formula Student Austria (FSA), die Formula Student East (FS East) in Ungarn und die Formula Student Germany (FSG).

Als Erstes ging es zur FSA nach Spielberg. Auf dem Red Bull Ring konnten wir direkt ein großes Ausrufezeichen setzen und zeigen, wie schnell unser Auto ist. Unter 34 Teams haben wir den 1. Platz bei der Acceleration eingefahren. Außerdem konnten wir den 2. Platz im Skidpad und den 2. Platz im Autocross feiern. Für uns die ersten Belohnungen für unsere harte Arbeit - nicht nur in dieser Saison, sondern auch schon in den letzten Jahren, wo der Grundstein des Erfolgs gelegt wurde.

In den statischen Disziplinen holten wir zusätzlich den 3. Platz im Business Plan. Insgesamt lief es also sehr gut, doch die Königsdisziplin – die Endurance – konnten wir nicht beenden. Im 22 km langen Rennen konnten wir nach 13 von 16 Runden aufgrund technischer Probleme nicht mehr weiterfahren und so die entscheidenden Punkte nicht mehr einfahren, sodass wir insgesamt den 7. Platz auf der FSA erreichten.

Die FS East am Hungaroring verlief für uns enttäuschend. Wir wollten im Driverless Cup antreten, doch unser Lidar-Sensor zur Streckenerkennung fiel auf dem Event aus. Auch der Ersatzsensor, den uns das IKA kurzerhand zur Verfügung stellte und frühmorgens von einem Teammitglied per Flugzeug von Aachen nach Budapest gebracht wurde, konnte keine Abhilfe schaffen. So konnten wir den EBS-Brake-Test nicht absolvieren und unser Auto nicht in den dynamischen Disziplinen antreten. Ein harter Schlag für das gesamte Team, vor allem aber für unsere Driverless-Gruppe, die sehr viel Zeit und Arbeit investiert hat und auf der Teststrecke bereits zeigen konnten, dass ihre Software funktioniert.

Dennoch konnten wir das Event versöhnlich beenden, indem wir im Cost Report und im Business Plan den 1. Platz und im Engineering Design Event den 2. Platz gewannen. Somit feierten wir zumindest in den statischen Disziplinen den 1. Platz.

Nach der FS East hatten wir eine Woche Zeit, um uns auf das wichtigste Event – die FSG – vorzubereiten und Hannah mit neuem Lidar-Sensor autonom zum Fahren zu bringen. Das klappte in Aachen auf der Teststrecke auch sehr gut.

Die FSG hätte kaum besser starten können – wir haben als erstes Team alle Scruteneerings erfolgreich absolviert und konnten somit auch als erstes auf die Testtracks am Hockenheimring. Dort offenbarten sich erneut Schwierigkeiten mit Driverless-Hardware-Komponenten. So konnten wir in den Driverless Disziplinen keine Punkte einfahren und waren zunächst etwas abgeschlagen.

Doch dann konnten wir mit Fahrer den 2. Platz in der Acceleration und einen phänomenalen 1. Platz im Autocross gewinnen, wobei unsere schnellste Runde vier Sekunden schneller war als die nächstbeste Zeit eines anderen Teams. Darüber hinaus gewannen wir den 2. Platz im Business Plan. Am letzten Tag folgte dann die Endurance. Bis dahin lagen wir noch auf dem 6. Rang im Gesamttableau, doch in der Endurance fuhren unsere Fahrer eine Bestzeit nach der anderen und die technischen Schwierigkeiten der FSA waren behoben. Somit hatten wir nach 22 km einen Vorsprung von 100 Sekunden zum zweitschnellsten Team herausgefahren.

Mit dieser Spitzenleistung konnten wir aus über 70 Teams den 1. Platz Overall in der Elektroklasse der FSG gewinnen – zum 1. Mal in der Vereinsgeschichte von Ecurie Aix. Ein unbeschreibliches Gefühl, das wir nun mit in die nächste Saison nehmen.

Abschließend möchten wir unseren aufrichtigen Dank an all unsere Partner und Unterstützer aussprechen, die uns in der vergangenen Saison begleitet haben. Ihre Unterstützung, sei es durch Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch, Fertigungspartnerschaften oder Sponsoring, war von unschätzbarem Wert für uns und hat uns erstmalig möglich gemacht, den Pokal für den FSG Overall Sieg mit nach Aachen zu bringen.

Unser Team befindet sich bereits in den Vorbereitungen für die kommende Saison, und wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit allen, die uns begleiten möchten, die kommenden Herausforderungen und Erfolge zu erleben. Die Meilensteine dieses Jahres haben erneut gezeigt, dass wir mit Engagement und Leidenschaft Großes erreichen können.

Vielen Dank für die unermüdliche Unterstützung, und wir freuen uns auf die aufregende Reise, die vor uns liegt.

Unsere Ergebnisse der Events 2023 im Überblick

Formula Student Austria - Spielberg, Österreich - EV Klasse

22.07. - 27.07.2023

Formula Student East - Budapest, Ungarn - DV Klasse

01.08. - 06.08.2023

Formula Student Germany - Hockenheim, Deutschland - EV Klasse inkl. DV

14.08. - 20.08.2023

Driverless Cup bei der Formula Student Germany  

Bild 4: @FSG - Lodholz